Dienstag, 17. Oktober 2017

Brot ohne Mehl

Brot sollte eigentlich aus Mehl, Wasser, Salz und Hefe bestehen, mit verschiedenen Gewürzen oder Körnern verfeinert. Leider ist dies kaum mehr der Fall, und viele Menschen würden Brot mit diesem natürlichen Geschmack kaum mehr essen wollen, da Naturbrot an und für sich einen etwas säuerlichen Geschmack auf Grund des Sauerteiges hat.

Ich esse nicht viel an Brot, eher selten. Ich brauche es fast nicht mehr, da ich beim Essen meist auf Gemüse mit Quinoa baue, da dieses besser sättigt. Der große Salat-Esser bin ich auch nicht, und zum Frühstück esse ich gerne Obst. Ab und an kaufe ich eine Breze, wenn ich unterwegs bin. Backwaren allgemein kaufe ich eher ungern, da zum einen viele Bäcker ihren Teig schon fertig aus dem Ausland beziehen, diesen eben kaum mehr selber herstellen. Sauerteig braucht seine Zeit zum Gären, ca. 24 Stunden, bevor er verwendet werden kann. Dies ist ein Kostenfaktor, den viele Bäcker nicht mehr bieten können, da der Billig-Markt in Discountern die gute Herstellung unterbindet. Viele Großbäckereien kaufen aus dem Ausland Teig zu oder beziehen die fertigen Teiglinge und backen nur noch vor Ort auf. Industriell hergestelltes Brot enthält aber viele Nebenstoffe, damit es überhaupt industriell verwendbar ist. So werden dunkle Brötchen mit Malz eingefärbt, aber nicht mit dunklem Mehl gebacken. Es werden Emulgatoren und Enzyme, Soja- oder Kartoffelmehl zugesetzt, von Nährwerten kann kaum noch gesprochen werden, da die gute Schale eines Korns selten enthalten ist. Und die Liste der zugelassenen Zusatzstoffen ist lang, ich kenne die einzelnen Stoffe nicht genau, von daher lasse ich gleich die Finger davon. Billig ist eben nicht immer gut.

Nun backe ich das Brot selbst, aus reinen Rohstoffen, was überraschend einfach ist. Es dauert keine 5 Minuten, alle Zutaten zusammen zu mischen, und es ist eigentlich Kosten günstig. Die Zutaten habe ich immer im Haus, so dass ich abends eines machen kann, wenn ich es für den nächsten Tag brauche.

Ich habe zwei Rezepte, die ich abwechselnd backe. Heute will ich euch mein abgeändertes Fittness-Brot vorstellen.

Es gibt hierüber viele Rezepte im Internet, doch meines habe ich auf meine Bedürfnisse und meinen Geschmack abgeändert. Das ist ja das tolle am Selber machen, man kann es so machen, wie man es am liebsten hat, und es ist immer abwandelbar.

Grundzutaten sind:
145 g Haferflocken
135 g Sonnenblumen
90 g geschroteter Leinsamen
65 g Haelnüsse
2 EL Chiam-Samen
4 EL Flohsamen
1 EL Agavendicksafr
3 EL Kokosöl
350 ml Wasser
1,5 TL Salz

Da ich Kürbiskern-Brote liebe, gebe noch eine handvoll Kürbiskerne mit rein, aber auch noch eine handvoll Mandeln, sowie 3 Feigen und 3 Datteln klein geschnitten dazu. Bei Leinsamen gebe ich meist 60 g Leinsamen und 30 g Sesam dazu.

Brauche ich im Sommer ein Brot als Beilage zum Grillen, gebe ich statt der Datteln und Feigen eine klein geschnittene Chilli-Schote und Oliven dazu, damit es herzhaft ist. Ebenso kann auch Rosmarin zugegeben werden. Oder auch einmal mit Kümmel, da Kümmel sich gut auf die Verdauung auswirkt.

Aber auch im Winter kann man es auf eine süßliche Art abwandeln, indem man die doppelte Menge Agavendicksaft nimmt, mehr Datteln und Feigen, und Zimt dazu vermengt. Im Vergleich zu dem doch sehr teuren und reichhaltigen Kletzenbrot eine günstige und kalorienärmere Variante. Zudem ist es glutenarm und vegan. Eine schöne Alternative für alle, die Weizenmehl nicht mehr vertragen.

Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt, alles was einem schmeckt, kann man einmal ausprobieren.

Ich mische alle trockenen Zutaten in einer Schüssel, gebe das Salz dazu und vermenge zum Schluss das flüssige Kokosöl mit dem Agavendicksaft. Also kein Rühren mit dem Mixer notwendig, nur mit einem Löffel. Den Teig lasse ich 5 Minuten ziehen, damit das Wasser etwas bindet. Der Teig ist noch grob bröselig, aber klebrig.

Danach schlage ich eine Kastenform mit Backpapier aus und gebe den Teig dort hinein. Mit dem überstehenden Papier decke ich das Brot ab und es muss über Nacht stehen bleiben. Am nächsten Morgen schlage ich das Papier zurück, bestreiche das Brot noch einmal mit Wasser und backe es 30 Minuten auf 180 Grad in der Backform. Es wird dann herausgenommen und weitere 30 Minuten auf dem Rost weiter gebacken.

Mein erstes Brot habe ich nur 2 Stunden stehen lassen, bevor ich es gebacken habe. Man konnte es zwar essen, aber es ist zerfallen, also bitte die Geduld aufbringen. Es lohnt sich!

Dieses Brot ist so lecker, dass man es ohne alles essen kann, es ist auch sehr reichhaltig. Auch wenn es nicht die riesigen Scheiben sind, die man von normalen Brot gewöhnt ist, so sättigen 2 Scheiben davon doch schon sehr. Es hält ungefähr 3 - 5 Tage bei trockener, kühler Lagerung. Ich persönlich schneide es in Scheiben und gebe immer 3 Scheiben in einen Beutel und friere diese ein. Bei Bedarf kann ich dann einen Beutel herausholen und habe so immer frisches Brot bei Bedarf.

Gerne mache ich auch einen Rote-Bete Aufstrich dazu, diesen zeige ich euch das nächste Mal. Aber man kann sowohl süßes wie pikantes auf das Brot geben.

Guten Appetit
Alles Liebe herzlichst, Eure Silvia.


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